Der Superorganismus: Kommunikation, Kooperation und Konflikt in Ameisengesellschaften

Greifswalder Rede
Foto: Vincent Leifer

Die Kolonien vieler Ameisenarten stellen Gruppen eng assoziierter Organismen dar, die wir zu Recht Superorganismen nennen. Aber sind alle eusozialen Insektenkolonien Superorganismen? Aus meiner Sicht sind sie es nicht. In der Tat kann man feststellen: Je stärker der Konkurrenzkampf zwischen den Gruppen, desto besser ist die Kooperation und soziale Kommunikation innerhalb der jeweiligen Gruppe. Kooperation und Konflikt sind entscheidende Faktoren für die Evolution von Superorganismen.

Der Verhaltensforscher, Soziobiologe und Evolutionsökologe Bert Hölldobler gilt weltweit als einer der bedeutendsten Forscher auf dem Gebiet sozialer Insekten. Von 1973 bis 1990 war der Pulitzer-Preisträger Professor für Biologie und Zoologie an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts). 1989 kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm den Lehrstuhl für Verhaltensphysiologie und Soziobiologie an der Universität Würzburg. Seit seiner Emeritierung im Jahr 2004 ist Bert Hölldobler Forschungsprofessor in der School of Life Sciences an der Arizona State University in Tempe (Arizona). Seine Arbeiten lieferten viele neue Erkenntnisse zur chemischen Kommunikation und zum Orientierungssinn von Tieren, zur Dynamik von Sozialstrukturen sowie zur Evolution von Tiergemeinschaften. Neben vielen Auszeichnungen erhielt er 2004 auch den Wissenschaftspreis der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.

Moderation: Professor Dr. Bärbel Friedrich

---

Zu den Greifswalder Reden der Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald werden Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Kultur in die Universitäts- und Hansestadt eingeladen, die zu wichtigen Themen ihres Forschungs- und Tätigkeitsfeldes Stellung beziehen. Die Reden werden als ein offenes Diskursforum verstanden und wenden sich an ein breites Publikum.

Ähnliche Veranstaltungen


Zurück zu allen Veranstaltungen