Zur Ethik des Stiftens

Fellow Lecture,Öffentlicher Abendvortrag
Foto: Vincent Leifer

Es gibt offenkundig ein Ethos des Stiftens – eine praktische Einstellung, durch die Personen geneigt sind, ja: sich gar verpflichtet fühlen, ein großes Vermögen institutionell auf Dauer bereit zu stellen, um die Projekte anderer in regelmäßiger und methodischer Weise zu unterstützen. Es liegt nahe, in solcher Förderung eine Form der verdienstvollen Wohltätigkeit zu sehen, in der sich die Verbundenheit eines Individuums mit seiner Gesellschaft artikuliert.
Doch die ethische Einstellung des Stiftens verdient genauere Beschreibung. Ausgehend von einer begrifflichen Erörterung des „Stiftens“ und im Seitenblick auf maßgebliche ethische Positionen der Tradition fragt der Vortrag nach Element und Prinzip einer Ethik des Stiftens. In den Fokus rückt dabei die Anerkennung der individuellen Leistung und ihres Anspruchs auf freie Entfaltung im Rahmen einer auf gleicher Freiheit beruhenden Gesellschaft. Die Ethik des Stiftens erweist sich darin als exemplarisch für den tragenden Gedanken einer egalitären Kultur.

Birgit Recki hat in Düsseldorf und Münster Philosophie und Soziologie studiert. Nach ihrer Promotion 1984 schloss sich eine Lehrtätigkeit im Fachbereich Design der Fachhochschule Münster und an der Kunstakademie Münster an. Von 1985 bis 1997 war sie zudem Mitarbeiterin am Philosophischen Seminar der Westfälischen Wilhelms Universität Münster sowie Dozentin im FB Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg von 1993 bis 1997. Birgit Recki habilitierte sich 1995. Als Professorin für Philosophie an der Universität Hamburg ist sie seit 1997 tätig und hat dort desweiteren von 1997-2007 die Ernst-Cassirer-Arbeitsstelle geleitet. Seit Oktober 2011 ist Birgit Recki Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik.

Moderation: Professor Dr. Bärbel Friedrich


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