Das Schicksal des Universums

Öffentlicher Abendvortrag

Die Erkenntnis über die Entstehung und Entwicklung unseres Universums hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Die Galaxienfluchtbewegung, die Struktur der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung und die kosmische Häufigkeit der leichten Elemente lassen sich in einem selbstkonsistenten Modell erklären, in dem das Universum vor etwa 14 Milliarden Jahren in einem extrem heißen Feuerball entstanden ist — dem „Urknall“. Die weitere Entwicklung des Universums ­­— die Abkühlung, die Ausbildung großräumiger Strukturen, die Entstehung von Sternen, Galaxien und Galaxienhaufen — lässt sich durch detaillierte kosmologische Simulationen beschreiben und mit immer empfindlicheren Teleskopen und ausgefeilten Beobachtungstechniken vermessen. Durch Vergleich von Beobachtungen und Theorie können die das Universum bestimmenden Parameter wie Masse, Energie und die Geometrie des Raumes abgeleitet werden. Nach neuesten Erkenntnissen ist das Universum im Bruchteil einer Sekunde aus dem „Nichts“ entstanden und ist heute neben der noch unverstandenen „Dunklen Materie“ durch die „Dunkle Energie“ dominiert, welche die Expansion des Universums anscheinend weiter beschleunigt. Im Vortrag werden diese Zusammenhänge anschaulich erläutert und ein Ausblick auf die zukünftigen Beobachtungsmöglichkeiten gegeben.

Günther Hasinger (*1954 in Oberammergau) ist seit 2008 Direktor des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik in Garching. Zuvor war er Direktor der Röntgen- und Gammagruppe am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik. Durch seine Arbeit mit Röntgensatelliten konnte er zeigen, dass die kosmische Röntgenhintergrundstrahlung von massereichen Schwarzen Löchern in den Zentren weit entfernter Galaxien ausgesandt wird. Die Erkenntnis, dass diese Schwarzen Löcher Saatkeime der Galaxien und Motoren für ihre Entwicklung sind, ist maßgeblich seinen Forschungen zu verdanken. 2005 wurde Professor Hasinger dafür mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet.

Moderation: Professor Dr. Klaus Fesser


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