Medizingeschichte: ein alter Hut? / Zweifel und Unsicherheit im ärztlichen Handeln

Interdisziplinäre Fachtagung

Die Doppeltagung verfolgt übergreifend das Ziel, Schnittstellen der institutionell häufig verbundenen doch inhaltlich oft getrennten Disziplinen Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin aufzuzeigen und Sichtweisen aus Theorie und Praxis zusammenzuführen.

Im ersten Teil der Tagung möchten wir die Bedeutung der Medizingeschichte für die Gegenwart und Zukunft der modernen Medizin sowie das fachliche und institutionelle Verhältnis der Medizingeschichte zur Ethik und Theorie der Medizin diskutieren. Ausgangspunkt für die im ersten Tagungsteil aufgeworfene Frage war die Wahrnehmung, dass eine professionelle Medizingeschichte und die mit ihr eng verbundene medizinhistorische Museologie an den Hochschulen sowohl institutionell als auch personell immer mehr an den Rand gedrängt werden. Vielfach finden sie lediglich als Ornament zur Ausschmückung besonderer Jubiläen stärkere Beachtung. Ziel ist es, zu zeigen, dass Medizingeschichte und medizinhistorische Museologie deutlich mehr leisten können.
Im zweiten Teil geht es darum, Herausforderungen und Strategien im Umgang mit Zweifel und Unsicherheit im ärztlichen Handeln aufzuzeigen sowie Möglichkeiten zu erörtern, wie ärztliche Zweifel in der klinischen Praxis z.B. gegenüber Patient*innen, Kolleg*innen und Studierenden kommuniziert werden können. Wir möchten die Fähigkeit zum offenen Umgang mit Zweifeln und Unsicherheiten nicht zuletzt als eine besondere Tugend handelnder Ärztinnen und Ärzte verstehen. Daher gilt es, die positiven Potenziale von Zweifel und Unsicherheit im Sinne einer Korrektivfunktion auszuloten und sie weniger zu Lastern und Mängeln zu stilisieren.

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