Warum die Hirnforschung weder die Willensfreiheit noch das Schuldprinzip herausfordert

Öffentlicher Abendvortrag

Seit einigen Jahren behaupten Hirnforscher, die menschliche Willensfreiheit sei durch neurowissenschaftliche Experimente widerlegt worden. Durch Gehirnvorgänge sei stets vorab festgelegt, wie ein Mensch sich entscheiden wird. Einige
Teilnehmer der Debatte gehen so weit, eine Änderung des Strafrechts zu fordern, und erhalten dafür große öffentliche Aufmerksamkeit. Im Alltag und im Recht nehmen wir hingegen an, dass psychisch gesunde Erwachsene einsichts- und
steuerungsfähig und deshalb für ihr Handeln verantwortlich sind. Geert Keil zeigt in seinem Vortrag, dass und warum die These von einer neurowissenschaftlichen Widerlegung der Willensfreiheit unhaltbar ist.

Geert Keil ist Professor für Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Philosophie der Willensfreiheit, der Handlungstheorie, der Metaphysik, der Erkenntnistheorie und der philosophischen Anthropologie. Zu seinen Buchveröffentlichungen gehören: Willensfreiheit und Determinismus (22018); Willensfreiheit (32017); Vagueness in Psychiatry (Hg., 2017); Vagueness and Law (Hg., 2016); Handeln und Verursachen (22015); Quine (2011);  Kritik des Naturalismus (1993). Geert Keil ist Präsident der Gesellschaft für Analytische Philosophie.

Moderation: Janik Riese


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