2 Minuten mit Dr. Sarah Hegenbart

Die Annahme, dass das gesellschaftliche Symptom der Postfaktizität das Scheitern der Auseinandersetzung mit multiplen Perspektiven und besonders denen des Globalen Südens, die die dominante Erzählung von der Überlegenheit des Westens herausfordern, indiziert, motiviert dieses Forschungsvorhaben. Mein Projekt rekurriert auf künstlerische Positionen der Schwarzen Diaspora, um zu untersuchen, wie sich in diesen Widerstand gegen essentialistisches Denken formiert. Meine Vermutung ist, dass das sogenannte “postfaktische” oder “postdemokratische” Zeitalter durch eine Aversion gegen die Ko-existenz verschiedener epistemischer Systeme gekennzeichnet ist. Dies erklärt, warum gerade die Tatsachen, die im Gegensatz zum Denken der weißen Vorherrschaft stehen, zunehmend durch propagandistische Strategien wie „fake news“ torpediert werden. Mit Fokus auf die visuellen und diskursiven Strategien von künstlerischen Positionen der Schwarzen Diaspora werde ich deren gegenkulturelles und politisches Potential untersuchen. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Aspekt des Dialogischen: Inwiefern ermöglicht die Kunst der Schwarzen Diaspora (visuelle) Diskurse, die durch die Partizipation multipler Stimmen und divergenter Perspektiven bestimmt werden? Meine Hypothese ist, dass die dialogische Kunst der Schwarzen Diaspora die Fähigkeit Ambiguitäten auszuhalten stärkt und somit zum Widerstand gegen postfaktische Angriffe beiträgt.

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